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Con-Tipps 1: How to Zeichnerstand auf Conventions

Con-Tipps 1: How to Zeichnerstand auf Conventions

Con-Tipps 1: How to Zeichnerstand auf Conventions

Wer sich in der Manga-/Comic- oder Künstlerszene bewegt kommt früher oder später mit Künstlermärkten oder Artist Alleys auf Conventions, ComicCons oder Fantreffen in Berührung. Und seit Jahren werden diese Veranstaltungen immer beliebter.
Gerade beim Einstieg ist die Unwissenheit groß, wie man so einen Künstlerstand aufzieht und auf was man alles achten muss. Dieser Blog-Eintrag soll ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und allen ein paar gute Tipps zur Hand geben, die sich gerne ins Abenteuer Künstlerstand schmeißen wollen.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erhebt. Die Tipps beziehen sich auf meine persönlichen Erfahrungen und Vorlieben. Ich will die Liste gerne immer wieder erweitern. Sei es durch eigene Erfahrungen oder Tipps von anderen Künstlerinnen. Deswegen: Haut in die Tasten, wenn ihr der Meinung seid, dass hier etwas ganz Dringendes fehlt.

Und jetzt viel Spaß! 🙂

Standhilfe

Spätestens wenn ihr auf Toilette müsst, seid ihr froh, wenn jemand den Stand und die Kasse bewacht. Und auch ist so ein Standhelfer mehr als praktisch: Er hilft beim Aufbau, versorgt euch mit Essen und kassiert, wenn ihr mit jemandem im Gespräch seid. Und auch so ist es zu zweit doch meistens am lustigsten 🙂


Kasse

Legt euch eine Kasse zu, in der ihr nur die Markt-Einnahmen und das Wechselgeld habt. So könnt ihr später besser euren Gewinn ermitteln und kommt nicht so schnell in Versuchung, das Geld gleich wieder auszugeben. Dafür habt ihr ja noch ein bisschen „Privatgeld“ dabei.

Wichtig: Habt immer genug Wechselgeld dabei! Ich empfehle euch 50 € in Münzen und kleinen Scheinen. Damit seid ihr auf der sicheren Seite.

Als Kassen selbst empfehle ich euch Geldkassetten mit Hartgeldeinsatz*. Damit könnt ihr euer Wechselgeld perfekt ordnen und müsst nicht lange kramen. Und ihr könnt die Kassetten abschließen.

Andere Künstler schwören auf Kellnergeldbeutel*. Sie sind ebenfalls schön übersichtlich und nicht so schwer und klobig wie eine Geldkassette. Zudem könnt ihr den Geldbeutel an eurer Hose befestigen und so mitnehmen.

Verpackung

Packt euer Sortiment unbedingt ein, sobald jemand bei euch eingekauft hat! Niemand will seine Einkäufe nachher zerknautscht oder beschädigt wieder aus der Tasche ziehen.

Ich empfehle für kleine Sachen wie Postkarten oder Lesezeichen Papiertüten*. Diese Tüten gibt es in verschiedenen Größen und kleinen Auflagen. Wer es noch billiger haben möchte, hält im Discounter des Vertrauens Ausschau. Bei Edeka zum Beispiel gibt es 100 Butterbrottüten schon für kleines Geld.

Für größere Drucke empfehle ich Versandtaschen*. Die sind in auch nicht teuer und ebenfalls in kleinen Auflagen erhältlich. Hier bringt ihr sogar gerollte A3-Poster unter.

Verpackt auch Sammel- oder Kakao-Karten! Zum Beispiel in Kartenhüllen*

Und wenn ihr Originale verkauft, solltet ihr diese besonders gut einpacken! Größere Originale könnt ihr in die oben genannten Verpackungen tun. Verstärkt dann aber, wenn möglich, die Verpackung mit Karton oder ähnlichem und klebt die Verpackung zu. Achtet auch besonders darauf, dass die Ecken nicht knicken können. Vor allem bei Originalen wäre es ärgerlich, wenn sie beschädigt werden.

Tipp: Legt bei jedem Kauf eine eurer Visitenkarten mit in die Verpackung!

Tischdecke

Habt unbedingt eine Tischdecke oder ein großes Tuch dabei! Nehmt etwas, das lang genug ist, dass es bis zum Boden ragt. So könnt ihr alle eure Taschen unter dem Tisch verstauen, ohne dass es von vorne wie ungeliebter Stauraum aussieht.

Wichtig: Nehmt keinen Stoff mit großen Mustern oder Motiven und keine knalligen Farben. Das lenkt zu sehr von euren Motiven ab. Am besten sind weiße, schwarze, leicht pastellige oder dunkle gedeckte Stoffe. Probiert auch zuhause aus, wie der Stoff fällt. Denn vielleicht braucht ihr noch Stecknadeln oder beidseitiges Klebeband, falls der Stoff zu schwer ist oder gerne auf Reisen geht.
Eine gute Auswahl an Tischdecken und Stoffen gibt es auf buttinette.de.

Auch Wichtig: Ihr solltet auch darauf achten, dass eure Tischdecke schwer entflammbar ist. Die Dokomi zum Beispiel verlangt eine Brandschutzkategorie B1 für Tischdecken!


Präsentation

Die Präsentation eurer Werke ist alles. Probiert daher schon zuhause aus, wie euer Sortiment am besten zur Geltung kommt. Mischt auch verschiedene Präsentationsmöglichkeiten und schaut auf Märkten, wie andere ihre Werke zur Schau stellen.
Ich bin immer noch am ausprobieren, was für mich am besten ist. Aber ich kann euch ein paar Tipps mitgeben:

Weit verbreitet auf Conventions sind diese Steckregale*. Man kan sie schon fast als Branchenstandard bezeichen. Viele schwören auch auf Gitter-Steckregale*, weil man beispielsweise Schlüsselanhänger schön in die Wände hängen kann. Diese Regale haben den Vorteil, dass ihr sie nach Sortiment, Platz und Vorlieben verschieden aufbauen könnt. Sie sind relativ leicht und einfach zu transportieren. Man kann Poster damit perfekt zur Schau stellen und sie als Blickschutz verwenden. So könnt ihr Getränke oder eure Kasse hinter einer Steckregalwand verstecken.

Ein weiterer nützlicher Helfer ist dieser Postkartenständer aus Papier* zum selber zusammenbauen. Er wird flach angeliefert, was gut für den Transport ist, und ist leicht. Für den Aufbau ist eine Anleitung dabei. Der geringe Preis macht dieses Regal für Einsteiger interessant. Die Qualität ist aber nicht die beste, dennoch empfehle ich dieses Regal für alle, die noch nach Alternativen suchen, aber erst herausfinden müssen, was ihnen am besten zusagt.
Update: Das Regal überlebt häufiges Auf- und Abbauen schlecht. Ich bin mittlerweile auf diesen Postkartenständer von Werkhaus.de umgestiegen. Der ist leicht und lässt sich schnell auf- und abbauen. Leider bringt man weniger Postkarten als beim Papierpostkartenständer unter.

Und hier mein kleiner Geheimtipp: Mini-Staffeleien*. Postkarten, Lesezeichen und andere Kleinigkeiten lassen sich wunderbar mit ihnen präsentieren, ihr seid sehr flexibel bei der Standgestaltung und die kleinen Staffeleien sehen auch einfach total niedlich aus. Sie eignen sich auch als Präsentation für Visitenkarten.


Visitenkarten

Habt unbedingt Visitenkarten dabei! Selbst wenn von 100 Leuten nur 2 über die Visitenkarte auf eure Accounts kommen, hat es sich schon gelohnt. Was man auch nicht unterschätzen sollte: Viele Leute sammeln die kleinen Karten. Deswegen achtet auf die Qualität eurer Karten – sowohl inhaltlich als auch optisch!
Achtung: Lasst eure Visitenkarten nicht als Gratisprodukt mit dem Logo der Druckerei auf der Rückseite drucken. Solche Karten sehen unprofessionell aus. Und Visitenkarten sind nicht teuer. Ihr kriegt 100 Stück schon unter 10 € und das sollte es euch wert sein.
Bitte lasst auch davon ab, eure Visitenkarten selbst auf dünnem Druckerpapier auszudrucken. Leute, die das tun, können meistens auch nicht gerade schneiden und das sieht dann noch schlimmer aus, als Gratis-Visitenkarten mit Druckerei-Logo 😉


Sonstiges Zubehör

Diese kleinen Helfer solltet ihr auf einer Convention oder Künstlermarkt immer dabei haben:

  • Schere (ggf. Cutter)
  • Tesa, Kleber, evtl. Kreppband
  • Schnur
  • Mülltüten (!!)
  • Etiketten* in verschiedenen Größen
  • Desinfektionsmittel* oder Handreinigungstücher
  • Papier zum Schreiben und gutes Papier, falls ihr Auftrags-Zeichnungen anfertigt und die Kundschaft kein ConHon hat
  • Stifte: ein breites Sortiment von Bleistiften bis dicke Eddings hilft euch durch den Tag
  • Uhu Patafix*  -> dieses Zeug rettet Leben. Damit könnt ihr vor allem eure Poster wunderbar befestigen und es bleiben keine Rückstände. Verrutscht die Tischdecke? Patafix. Ihr müsst noch Preisschilder aufhängen? Patafix. Notfalloperation? Patafix.
  • Zusätzlich zu Patafix: Mini-Magnete*


Tipps

Hier noch ein paar Tipps, die mir das Artist Alley-Leben erleichtern:

  • Macht eine Liste, auf der ihr genau festhaltet, was und wie viel davon ihr verkauft habt. Das erleichtert euch die Planung für die nächste Con. Ihr wisst dann, was sich gut verkauft hat und was nicht. Wenn ihr euch voll auf eure Kundschaft konzentrieren müsst, könnt ihr diese Aufgabe auch auf die Standhelferin abwälzen.
  • Nehmt genug zu Trinken mit und trinkt auch regelmäßig. Bei der ganzen Aufregung vergisst man schnell mal die eigene Bewässerung. Wer ganz anfällig ist das Trinken zu vergessen, bittet seinen Standhelfer darum, einen regelmäßig darauf hinzuweisen.
  • Präsentiert auch eure Preisliste schön. Ich packe meine gerne in einen kleinen selbststehenden Bilderrahmen. Man kann auch vor der Veranstaltung kleine Preisschilder vorbereiten und diese direkt bei den Produkten anbringen.
  • Lächeln. Eine genervte Fresse bringt euch kein Stück weiter. Ich muss das so drastisch schreiben, weil ich das schon zu oft gesehen habe. Also: Lächeln und mit einer positiven Einstellung in den Tag gehen. Selbst wenn die Leute nur kurz mit euch quatschen, hat es sich schon gelohnt.
  • Bereitet euch frühzeitig vor. Sei es Unterkunft, Sortiment, Standausstattung oder Anfahrt.


Mehr zum Thema gibt’s im nächsten Beitrag!

Liebe Grüße
Vroni 🙂


Die Con-Tipps-Reihe:
Teil 2: Das Sortiment und Druckerei-Empfehlungen

 

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